Vielen frischgebackenen Bauherren begegnen Ringanker und Ringbalken zum ersten Mal. Ich hab vorher auch noch nie davon gehört. Dabei ist gerade das ringförmige Bauteil besonders wichtig für den zu gewährleistenden Lastenausgleich und die Statik des Neubaus. Der Ringanker wird im Bauwesen also öfter verwendet als man denkt.
In diesem Ideenbuch gebe ich euch eine kurze Übersicht über die Funktionsweise, den Baustoff und vielseitigen Einsatz des Ringankers.
Der Ringanker ist traditionell ein rundes Bauteil, das Wände, Wandelemente und Dach horizontal miteinander verbindet.
Historisch wurden Ringanker in Kuppeln und Gewölben verwendet, wovon sich die runde Form ableiten lässt. Im modernen Hausbau treten sie heute auch rechteckig in Erscheinung.
Bei dem Design und der Ausführung eines Ringankers müssen bestimmte DIN Normen beachtet werden.
Es geht also nicht darum, dass sie hübsch aussehen sondern was sie aushalten. So ist es beispielsweise notwendig, dass sie einer Zugkraft von 30 Kilonewton standhalten können.
Der Ringanker wird in den oberen Bereich der Wände eingebaut und verbindet so die einzelnen Bauteile miteinander und verleiht ihnen zusätzliche Stabilität. Auf diese Weise kann er Last-, Zug- und Schubkräfte des Daches aufnehmen und sicher abzuleiten.
Ringanker dienen demnach dem Lastenausgleich und unterstützen die Statik des Hauses.
Heutzutage werden nur wenige Häuser gebaut, bei denen Ringanker nicht zum Einsatz kommen.
Das liegt zum Einen an den Eigenschaften der Baustoffe – so kann ein Mauerwerk Lasten beispielsweise nicht eigenständig ableiten. Und zum Anderen ist der Einsatz von Ringankern in vielen Fällen sogar gesetzlich vorgeschrieben. Dazu findet ihr unten mehr.
Bei vergleichsweise niedrigen Bauten werden Ringanker am oberen Ende der Wände eingesetzt und bilden auf diese Weise eine Verbindung mit dem Dach. Die Decke wird hier in der Regel am äußeren Rand von dem Ringanker umfasst.
Bei Betonskelettbauten, die späteren Hochhäuser, werden Ringanker zur Aussteifung der Konstruktion verbaut.
Ringbalken, obwohl sie wie ich finde den imposanteren Namen tragen, werden verbaut um lediglich eine Wand oder einen Wandkopf zum Halten.
Sie werden von Statikern und Architekten oft mit den Ringankern kombiniert und in die Bausubstanz eingebracht.
Genau wie ihre Anker-Verwandten unterliegen die Ringbalken einer DIN-Norm.
Ihre Ausführung muss sich somit Prüfungen unterziehen und ist rechtlich festgelegt.
Ringanker werden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Traditionell bestehen sie aus Holz, Eisen oder Stahl.
In manchen Fällen werden Stahlbeton oder U-Eisen verwendet, und es gibt die Möglichkeit, Ringanker aus Moniereisen herzustellen, falls diese in ungewöhnlicher Form in die Wand eingebracht werden müssen.
Ich hab mich immer schon gefragt, was die Kuppel eines ehrwürdigen Bauwerks zusammenhält. Es ist der Ringanker!
Besser gesagt, sehr viele Ringanker, die so heißen, weil sie ursprünglich ringförmig waren. Sie hielten früher eine Kuppel oder ein Gewölbe von außen zusammen und bewahren sie, oft bis heute, vor dem Einsturz.
Ein Zuganker sitzt im Grunde niedriger in der Wand als ein Ringanker. Ist eine Auflast gegeben, wird ein Zuganker eingesetzt.
Fehlt eine Auflast, also weiter oben in der Wand, wird ein Ringanker verwendet. Dieser verbindet Wände und Decken miteinander und nimmt die Druck- und Zugkräfte auf.
Ringanker sind für die meisten Bauvorhaben vorgeschrieben, und zwar wenn
Rechtliche Vorgaben solltet ihr vor Beginn der Maßnahmen abschließend klären!
U-Schalen können nebeneinander bewehrt, vermauert und mit Beton gefüllt werden.
Es gibt sie beispielsweise aus Porenbeton, Kalksandstein oder Poroton. Sie sind eine Art gemauerte Schalung sowohl für Ringanker als auch für Balken.
Wir setzen seit jeher einen Stein auf den nächsten, um unsere Häuser zu bauen.
Diese Häuser sind jedoch nur bedingt in der Lage, Zugkräfte aufzunehmen und abzuleiten, ohne dass sie dabei Schaden nehmen. Daher ist der Einsatz von Ring- und anderen Ankern im Bereich Haus- und Innenausbau eine erprobte und durchdachte Vorgehensweise, um die Statik der Gebäude zu sichern.
Im Bauwesen sind eine hohe Anzahl an verschiedenen Mauerstein Sorten im Umlauf. Diese werden aufgrund ihrer Druckfestigkeit, Rohdichte und Maßhaltigkeit klassifiziert.
Nicht jeder Stein macht ein gutes Haus. Zumindest gibt es viele Faktoren, die bei der Wahl des geeigneten Baustoffes eine Rolle spielen, so dass das Mauerwerk, mithilfe der integrierten Ringanker, langfristig zufriedenstellend errichtet werden kann.
Ringanker gehören aufgrund der DIN-Norm, der sie unterliegen, und aufgrund ihres Einsatzgebiet aus meiner Sicht klar in die Hände des Experten. Wenn der Bauherr seine Ansprechpartner mit Bedacht wählt, sollte eine offene Kommunikation über den Einsatz solcher Bauelemente möglich sein.
Hinzu kommt, dass es viele unabhängige Informationsquellen gibt, die Auskunft über die Einsatzgebiete und Möglichkeiten des Ringankers gibt. Vielleicht ist das Thema nicht jedermanns Sache, doch wer ein Haus bauen möchte, kann sich ja auch den Ankern einmal annähern. Dabei ist der historische Bezug zu den imposanten Kuppeln dieser Welt sicherlich besonders charmant und schafft euch einen Einstieg.