Der Architekt Giovanni Francesco Frascino im Interview

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Janin Istenits Janin Istenits
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Minimalismus, hochwertige Materialien und Liebe zum Detail – das sind nur einige der Qualitätsmerkmale, die den Architekten Giovanni Francesco Frascino in seinen Projekten auszeichnen. Er ist nicht nur Architekt, sondern auch Lehrer. Einer, der die Menschen in seinem Umfeld immer wieder aufs Neue mit seinem Geist und seiner Kreativität inspiriert. Mit seiner Arbeit verfolgt er einen Ansatz, den er selbst als experimentell, auf Forschung basierend beschreibt. Er geht stets von einem Modell aus, das bereits in der Vergangenheit Wurzeln geschlagen hat und orientiert sich an Bekanntem. Aus der Vergangenheit heraus kann er selbst als Architekt fortfahren, etwas Neues erschaffen, definieren und schließlich etablieren. Im Interview haben wir noch mehr über seine Arbeit erfahren:

Zeitgenössische Entwürfe des 21. Jahrhunderts entfalten sich rund um CAD-Programme und virtuelle Entwürfe. Es geht immer häufiger um Geschwindkeit. Gibt es im Design-Zeitalter, wie wir es heute kennen, noch Geschicklichkeit?

Giovanni Francesco Frascino: Wenn der Geist und die Hand bei der Arbeit voneinander getrennt sind, erwächst daraus ohne Zweifel unweigerlich eine progressive Entfremdung. Wenn man ein Modell entwirft und später sieht, wie dieses Modell zum Leben erweckt, zu einem vollständigen Gebäude zusammengesetzt wird, stellt sich automatisch eine wahre Zufriedenheit ein. Manuelle Fertigkeiten, auch bekannt als handwerkliches Geschick, haben in den vergangenen Jahren wieder an Bedeutung und Beliebtheit gewonnen. Heutzutage kannst du mit genau diesen Fertigkeiten eine wahre Zufriedenheit bei den Kunden auslösen und deinen Projekten echten Mehrwert verleihen.

Außerdem ist es nicht möglich, bei dieser Arbeit über eine Idee nachdenken und nicht aktiv zu werden. Dieses Thema wird schon seit Jahren aus soziologischer Sicht heftig diskutiert, unter anderem von Thomas Hobbes, Richard Sinnett und Enzo Mari. Heutzutage ist Design gehetzter, da die Kunst der virtuellen Dimension immer stärker in den Fokus rückt.

In westlichen Kulturen wird die Kunst, die Hand mit dem Verstand zu verbinden in gewisser Weise in Frage gestellt – trifft das zu?

Giovanni Francesco Frascino: Wenn wir an das antike Griechenland denken, sehen wir Ergebnisse reinster Handwerkskunst fast als demiurgische Zurschaustellung und genau das ist das Ergebnis des Denkens und Handelns ohne klare Trennung. Bei der Arbeit muss man an den Anfang zurückgehen und sich von antiken Orten, etwa Griechenland, inspirieren lassen. Wenn man diesen Ort der Bildung gefunden hat, ist der zweite Schritt die Rückkehr zu einem Modell der Bescheidenheit. Im Wesentlichen muss ein Künstler das Design in die Renaissance-Zeit zurückversetzen – und zwar so, wie das Design zu dieser Zeit in den Werkstätten der Handwerker entwickelt und gefertigt wurde. Mein persönlicher Ansatz ist es, mich in meine Projekte mit meinen Sinnen und meiner Erfahrung reinzudenken. Auf diese Weise wird wahres Wissen geboren und die genutzte Technik wird nicht vom Gedanken getrennt, wie im bereits erwähnten experimentellen Ansatz auf Grundlage von Forschung beschrieben.

Aus diesem Grund hat sich der Körper dem Geist angeschlossen und Ergebnisse aus Gedankenspielen sind gefolgt von Aktionen – Kann diese Kombination eine solide Basis in der zeitgenössischen Gesellschaft bilden?

Zweifelsohne verbessert die Kreation von qualitativen Produkten nicht nur das Leben derer, die sie kreieren, sondern auch derer, die sie nutzen. Mein Konzept und Ansatz bestehen darin, Materialien gemeinsam mit der sie umgebenden Kultur zu verstehen und dies mit der Philosophie von Richard Sennett in Einklang zu bringen: to do is to think.

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