DIY : Boden erneuern leicht gemacht

Isabel Herwig Isabel Herwig
Designestrich, eptbaugmbh eptbaugmbh Paredes y suelos de estilo moderno
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Fußböden werden – etwas überspitzt gesagt – jahrelang mit Füßen getreten. Das rächt sich jedoch spätestens dann, wenn Steinböden zu Stolperfallen werden, Holzdielen knarren sowie der Wärme- und Schallschutz von vorgestern ist. Reichen die Probleme tiefer als nur zum oberflächlichen Bodenbelag, muss man seine Sanierungsmaßnahmen tiefer ansetzen und den kompletten Boden erneuern. Das heißt im Klartext: ein solider und gut gedämmter Unterbau muss her!

Generell gilt: Fußboden-Untergründe müssen eben, sauber, trocken und tragfähig sein. Sie sollten aber auch hinsichtlich des Schall- und Wärmeschutzes dem Stand der Technik entsprechen. Um den Unterbau in Schuss zu bringen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die man als Hobby-Heimwerker auch selbst in Angriff nehmen kann. Eine Schlüsselrolle dabei spielt der Begriff Estrich. Worum es sich dabei handelt? Wir weihen euch in die Geheimnisse ein! 

Was ist Estrich?

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Das Wort Estrich klingt für den Laien erst einmal ziemlich fachsprachlich – doch auf den Punkt gebracht, bezeichnet es lediglich einen fugenlosen Fußboden. Der beste Beweis dafür ist Trockenestrich, der Platten aus verschiedenen Materialien beschreibt, die vor allem in Altbauten verlegt werden. 

Estrich-Schichten werden direkt auf den Untergrund, oft aus Beton, verlegt. Oder aber der Estrich wird auf dazwischenliegenden Trenn- oder Dämmschichten verlegt.  

Estriche werden nach ihren Bindemitteln unterschieden. So gibt es z.B. Zementestrich, Gussasphaltestrich, Kunstharzestrich, Calciumsulfatestrich oder Magnesitestrich. Sie alle beschreiben unterschiedliche Zusammensetzungen.

In welchen Fällen macht Estrich Sinn?

Nur in ganz seltenen Fällen (z.B. wenn Dielen auf Holzbalkendecken verlegt werden sollen), kommt keine Art von Estrich zum Einsatz. Er wird auf dem Rohbau verlegt oder aber auf der Deckenplatte – beides uneben und unansehnlich. Eine weitere Bodenschicht aus Estrich sorgt für eine ebene Oberfläche, so dass der Bodenbelag direkt darauf verlegt werden kann. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch was für's Auge! 

Ziel ist es außerdem, mit einer solchen Bodenschicht den Druck gleichmäßig auf die darunter liegende Dämmung zu verteilen. Ebenfalls können mit Estrich bestimmte Bodenhöhen erreicht werden. 

Diese verschiedenen Estrichtypen gibt es

Wie ist der Boden aufgebaut und welches Material wird verwendet? Nach diesen Fragen unterscheidet man die jeweiligen Estricharten: 

Zementestrich kennt wohl jeder Hobby-Heimwerker. Das Gemisch aus Zement, Kies und Wasser ist einfach und günstig herzustellen, leicht zu handhaben, unempfindlich gegen Feuchtigkeit und bietet jeden gewünschten Härtegrad. Das Problem: Er braucht extrem lange zum Trocknen und Aushärten. Für die Garage reicht eine solche Schicht aber z.B. schon ohne Bodenplatte aus. 

Gussasphaltestrich umgeht die lange Trockenzeit als erhitzte Mischung von Splitt, Steinmehl und Sand mit Bitumen. Er wird aber eher im gewerblichen Raum verwendet. 

Mit Kunstharz arbeitet man nur in Sonderfällen, denn dann wird der Bodenbelag teuer. Allerdings hat er dann auch eine kurze Trocknungszeit und eine hohe dynamische Belastbarkeit. 

Welche Arten von Ausgleichsplatten gibt es?

Fenstertausch, MR Gruppe MR Gruppe Puertas y ventanas de estilo clásico

Um den perfekten geraden Boden zu bekommen, bietet sich Fließestrich an. Dieser ist in seiner Konsistenz so, dass er fast von selbst fließt und eine breite, ebene Fläche bildet. Das erspart dem Heimwerker jede Menge Arbeit beim Abziehen des Estrichs mit Holzlatten und Richtscheiten. Im Gegensatz dazu kommt Trockenestrich zum Einsatz, wenn Feuchtigkeit unzulässig ist, wie häufig in Altbauten. 

Schwimmender Estrich kommt weder mit dem Rohboden noch mit der Wand in Berührung. Er wird auf eine Folie über der Heizschicht, die auf dem Rohbau liegt, aufgetragen, aber erst, wenn auch die Wände mit einer Dämmschicht versehen sind. So soll keine Wärme verloren gehen.

Häufigste Fehler

Der wohl häufigste Fehler beim Sanieren des Bodens ist Ungeduld. Je nach verwendetem Estrichmörtel dauert die Trocknungszeit von zwei Stunden bis zu 30 Tagen. Erst wenn der Untergrund vollständig getrocknet ist, darf der Bodenbelag verlegt werden. Ebenso passiert es Ungeübten häufig, dass man zu viel oder zu wenig Masse verwendet. Bei zu wenig hält der Boden dem Druck nicht ausreichend Stand, bei zu viel kommt es zu Spannungen innerhalb des Estrichs und er kann aufreißen. 

Außerdem muss man Estrich etwas Raum zum Atmen bzw. Ausdehnen geben. Die Ausgleichsmasse, die für die Vorarbeiten bei der Bodenverlegung notwendig ist, darf nicht in die Estrichfugen am Rand laufen. Sie gleicht letzte Unebenheiten aus. Bevor man sie aufträgt, müssen alle Risse im Estrich entfernt sein. Alle Rückstände sowie Staub sollten ebenfalls entfernt werden. Die Estrichfugen müssen dabei zwingend frei bleiben. Nur so kann sich der Estrich ausreichend ausdehnen. 

Wann man einen Fachmann ans Werk lassen sollte

Ein Fachmann, in diesem Fall ein Bodenleger, ist vor allem dann gefragt, wenn von Grund auf neu saniert wird und statische Fragen geklärt werden müssen. Den Boden auf einer Geschossdecke erneuern, ist für den Laien vor allem dann kompliziert, wenn man nicht einschätzen kann, ob die bisherigen Bodenplatten noch nutzbar sind oder ob neue her müssen. Ebenso sollte ein Fachmann zu Rate gezogen werden, wenn besondere Estrichvarianten, wie solche mit Kunstharz, verlegt werden sollen. 

Ist der vorhandene Estrich von Schimmel befallen oder rissig und man ist sich als Heimwerker selbst unsicher, in wiefern man ihn austauschen oder doch nur versiegeln muss, hilft ebenso ein Fachmann. 

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