Alternativen zum klassischen Putz: Welches Material für die Fassade?

Sabine Neumann Sabine Neumann
Casa en L'Ametlla del Vallès, MIRAG Arquitectura i Gestió MIRAG Arquitectura i Gestió Casas de estilo mediterráneo
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Wenn es um beliebte Materialien für Hausfassaden geht, ist und bleibt klassischer Putz noch immer die am häufigsten gewählte Variante, zum einen weil sie im Vergleich mit anderen in der Regel eher kostengünstig ausfällt und zum anderen aufgrund der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten, die hinsichtlich Farbe und Struktur möglich sind. Dennoch gibt es noch zahlreiche andere Ideen, die gerade bei modernen Bauherren immer beliebter werden. Wir stellen euch einige besonders interessante Alternativen vor: Wellblech, Cortenstahl, Schiefer, Holz, Mauerwerk, Hochdrucklaminatplatten, Sichtbeton und Glas. Da ist garantiert für jeden etwas Passendes dabei.

1. Wellblech mal anders

Mit ärmlichen Wellblechhütten hat diese Fassade überhaupt nichts gemeinsam. Wellblech ist in Sachen Außenfassade-Verkleidung ganz groß im Kommen, denn es sorgt nicht nur für eine einzigartige Optik, sondern ist darüber hinaus angenehm leicht und witterungsbeständig. Hinsichtlich der Gestaltung ist dabei eine große Bandbreite unterschiedlicher Varianten möglich, von großen bis kleinen „Wellen“ und von vertikaler über horizontale bis hin zu diagonaler Verlegetechnik. Auch farblich gibt es wohl kaum eine Idee, die sich nicht realisieren lassen würde. Besonders spannend: Die weiche Wellenform der Wellblechfassade stellt einen reizvollen Kontrast zur strengen Linienführung moderner Architekturentwürfe dar und sorgt so für das gewisse Etwas.

2. Cortenstahl

Der wetterfeste Cortenstahl erfreut sich in der modernen Bauindustrie und besonders hinsichtlich möglicher Materialien für moderne Fassaden immer größerer Beliebtheit. Das Besondere an diesem Material: Es ist zuerst walzblank und wird erst im Laufe der Zeit durch einen kontinuierlichen Oxidationsprozess mit einer dünnen Deckschicht überzogen. Diese Rostschicht schützt den Stahl dann zuverlässig vor weiterer Korrosion und macht ihn besonders wetterfest. Und auch in ästhetischer Hinsicht hat Cortenstahl einiges zu bieten: Die industrielle Optik, die warm und rau zugleich wirkt, macht das Material so attraktiv für alle, die auf moderne, außergewöhnliche Looks und den angesagten Industrial Style stehen.

3. Schiefer

Schiefer gehört zu den am weitesten verbreiteten Varianten der Fassadengestaltung und wird seit jeher auch gerne in Kombination mit klassischem Putz verwendet. Seine besonderen Eigenschaften wie zuverlässige Kälte- und Feuchteresistenz, Luftdurchlässigkeit, Heizkostenersparnis, geringe Anfälligkeit gegen Verschmutzung, lange Lebensdauer und gute Ökobilanz machen das Naturmaterial zu einem echten Dauerbrenner unter den Materialien für Hausfassaden. Optisch betrachtet, ist mit Schiefer so einiges möglich – von klassisch-traditionellen Looks bis hin zu einem supermodernen Flair lässt sich mit dem Naturstein als Außenfassade-Verkleidung so ziemlich jeder gewünschte Effekt erzielen.

4. Holz

Holz wird als Baumaterial immer beliebter, denn es ist ökologisch, natürlich, wohngesund und langlebig. Allerdings braucht eine solche Fassade auch eine besondere Zuwendung, um wirklich dauerhaft schön und beständig zu bleiben. So sollte man sie regelmäßig mit pflegenden Holzschutzmitteln streichen und darüber hinaus unbedingt ein schnelles Ablaufen von Wasser und Feuchtigkeit ermöglichen. Generell sollte man sich für die Verwendung an der Fassade möglichst für heimische Holzsorten entscheiden. Besonders gut eignen sich dabei Nadelholzarten wie Kiefer, Fichte, Tanne, Lärche und Douglasie. Bei der Wahl unbedingt auf die Qualität achten und darauf, dass die Restfeuchtigkeit im Holz nicht zu hoch ist.

5. Mauerwerk

Auch Naturstein und Klinker sind hinsichtlich geeigneter Materialien für Hausfassaden eine gängige Alternative zum klassischen Putz, denn sie sind extrem langlebig und wetterbeständig. Optisch überzeugen sie mit einem rustikalen, authentischen Look, der immer öfter in Verbindung mit klaren Linien und schnörkellosen Silhouetten sowie viel Glas und Transparenz eine sehr moderne Note erhält. Ein weiterer Vorteil von Natur- und Backstein an der Fassade: Er bleibt uns mit einem geringen Pflegeaufwand eine sehr lange Zeit erhalten. Die gängigsten Natursteine sind dabei Sand-, Kalkstein und Granit.

6. Hochdrucklaminatplatten

Aufgrund ihrer guten Eigenschaften werden in der modernen Architektur viele Bauprojekte mit Hochdrucklaminatplatten als Fassadenverkleidung realisiert, deren einzelne Schichten mit thermohärtenden Harzen getränkt und dann unter hohem Druck und bei hoher Temperatur zusammengepresst werden. So ergibt sich eine extrem harte, bruch- und schlagfesten Oberfläche, welche nicht nur mit herausragender Stabilität, sondern auch mit einer guten Temperatur- und Witterungsbeständigkeit, Pflegeleichtigkeit und Langlebigkeit punktet. Auch in Sachen optischer Gestaltung bieten die Platten modernen Bauherren nahezu unendliche Möglichkeiten.

7. Sichtbeton

Der raue Industrial-Look von Sichtbeton ist derzeit total angesagt – und zwar sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Gerade modernen Bauten im minimalistischen, kubischen Stil steht der derbe Beton-Style ziemlich gut zu Gesicht. Die praktischen Vorteile liegen auf der Hand: Beton ist nahezu unverwüstlich, extrem langlebig und schalldämmend. Außerdem haben Betonfassaden einen positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit eines Gebäudes, da sie praktisch wärmebrückenfrei konstruiert und thermisch optimiert werden können.

8. Glas

Verglaste Fassaden sind heutzutage nicht nur an Hochhäusern und repräsentativen Bürogebäuden zu finden, sondern immer öfter auch an modernen Einfamilienhäusern, in denen die Forderung nach Transparenz und natürlicher Belichtung immer größer wird. Zu beachten sind bei einer Glasfassade jedoch wichtige Punkte wie Tragverhalten und Bauphysik, Energiekonzept, Belüftung und Befestigungstechnik. Planung und Umsetzung einer solchen Fassadengestaltung sind also in der Regel sehr komplex und halten viele technische Herausforderungen bereit. Die Folge: Entsprechend hochpreisig fällt eine vollverglaste Fassade dann natürlich auch aus.

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